Gender-gerechte Sprache

Zur Zeit wird gendergerechte Sprache in allen Medien diskutiert. Natürlich bin ich als Frau auch für gendergerechte Sprache. Darum habe ich beschlossen, in diesem blog gendergerecht zu schreiben.

Zuerst versuchte ich es mit: Bürger*innen.
Dann wurde ich darüber informiert, dass das Sternchen nicht barrierefrei ist.
Assistenzsysteme für Blinde können das Sternchen nicht lesen.

Dann versuchte ich es mit: Bürger und Bürgerinnen
Aus Sätzen wurde Bandwurmsätze. Jeder/Jeder, ein/eine, der/die. Lesbarkeit sieht anders aus.

Darum schrieb ich einfach wieder: Bürger
So wie gehabt. Warum soll ich mich umgewöhnen?
Jahrzehntelang habe ich als Frau gelernt,
dass ich mitgemeint bin bei jedem männlichen Begriff.
Aber dann merkte ich, dass ich selbst als Frau
die Frauen nicht automatisch mitdenke,
nur weil ich sie unsichtbar mitlese.

Und dann hörte ich den netten Witz:
„Deutschland ist noch nicht bereit für einen Mann als Kanzlerin“

Nach langem Hin und Her habe ich mich jetzt entschieden,
konsequent die weibliche Form zu verwenden.
Männer sind mitgemeint.
Sie stehen im Wort mit drin: Bürgerin
Da muss Mann noch nicht einmal unsichtbar etwas dazu denken.

Ich muss aber ehrlicherweise zugeben,
dass das mit der inklusiven Schreibweise (Männer sind mitgemeint)
gar nicht so einfach ist.
Über 50 Jahre Hör- und Schreibgewohnheit haben in meinem Gehirn
tiefe Trampelpfade hinterlassen.
Es ist schwer, den neuen Weg durchzuhalten.

Darum seid gnädig, wenn ich aus Versehen mal wieder in die alte Schreibweise zurück rutsche. Ich übe noch.

Schreibe einen Kommentar